Servus,

Wir haben Quartier in Carbonia bezogen. Die Gegend ist so lala, in der das Haus steht. Das Zimmer ist mit Allem ausgestattet, was man so braucht. Es wirkt aber nach dem japanischen Interieur der letzten Tage seltsam spartanisch.

Heute früh gab es am Buffet erstaunlicherweise Brötchen und Fruchtsoße für den Nacktjoghurt. Heute musste auch unbedingt ein zweiter Becher Kaffee her. Letzt Nacht hatte der Wind fast ununterbrochen Äste gegen die Holzwände geworfen.

On Tour wollten wir zuerst zu zwei weiteren Wasserfällen. Diese stellten sich leider als Reinfälle heraus: im Gegensatz zum gestrigen Wasserfall führten die heutigen Modelle keinen einzigen Tropfen Wasser.

Auf Google Maps entdeckten wir, dass sich in der Nähe eine Grotte befinden soll, Grotta San Giovanni. Auf der Fahrt dahin haben wir Witze gerissen, dass bei unserem Glück die Grotte ein Loch im Felsen sein könnte. Allerdings hatten wir nicht mit DER Größe des Lochs gerechnet. Da kann ein LKW bequem durch zur anderen Seite des Berges fahren.

Wenn man gemütlich hin und zurück durch die Höhle läuft, braucht man eine knappe Stunde. Unglaubliche Deckenhöhe, skurrile Stalagmiten und deren hängende Pendants, kleine Terrassenbecken a la Pamukkale und glitzerde Wasserfälle aus Stein - wohin man auch schaute. Wir waren schwer begeistert und auch amüsiert, denn wir mussten Haarnetzt und Schutzhelm tragen und sahen ein wenig aus wie Küchenhilfen untertage.

Der letzte Stopp sollte wieder einer jener lost places sein, die wir aus Dokumentationen kannten: die verlassenen Industrieanlagen der Miene von Monteponi. Man darf leider eigentlich nicht auf das Gelände, aber wir haben uns durch ein unverschlossenes Tor eingeschlichen, um einige wenige Bilder der alten Gebäude aus der Nähe zu schießen.

Dann war es nicht mehr weit zu unserem B&B und ein gut sortierter MD-Supermarkt war fast auf dem Weg. Wie üblich kauften wir Getränke, Snacks für den morgigen Tag und zum Kaffeetrinken für Heiko un cornetto al cioccolato und für mich pardullas alla ricotta, sardische Osterküchlein. Köstlich.

Viel zu sehen gibt es in der Stadt nicht, aber gute Lokale in der Nähe. Wir haben Carbonia gewählt, weil es ein günstiger Ausgangspunkt zur Insel Sant'Antioco ist, die wir morgen erkunden werden.

Nach Bummel und Speisung hoffen wir auf eine ruhigere Nacht.

Buona notte

Heiko und Nadja